Sanierung und Ersatzneubau Werkhof Amriswil
Das Konstruktionskonzept des Gebäudes beruht auf den drei aufgeführten Bereichen. Diese beinhalten den Schutzbereich mit der aufgesetzten Gebäudehülle, sowie der innenliegenden Tragstruktur. Der Schutzbereich übernimmt die Bauphysikalischen und Brandschutztechnischen Anforderungen. Durch die Positionierung des Werkhofes nahe am bestehenden Baukörper und der damit einhergehenden Unterschreitung des Brandschutzabstandes entstehen für die Ostseite spezielle Anforderungen. Durch die Ausführung in Ortbeton entsteht ein umlaufender, ununterbrochener Schutzbereich bestehend aus Sockel, Brandwand und Vordach. Dieser schützt das Gebäude und deren Benutzer vor Regen, aufsteigender Bodenfeuchte und Brandgefahr. Über dem Schutzbereich wird die Gebäudehülle aufgesetzt. Die Fassade besteht dabei aus selbsttragenden vorproduzierten Leichtbauelementen, welche vor der Tragstruktur versetzt werden. Im Inneren des Gebäudes befindet sich die Tragstruktur bestehend aus Stützen, Unterzügen und Bodenplatten.
Auf der Suche nach dem geeigneten Tragsystem wurden zuerst die Grundanforderungen für den Bürotrakt und die Werkhalle definiert. Nachhaltiges Bauen steht für uns nicht nur im Zusammenhang mit der Materialisierung eines Gebäudes, sondern vielmehr in deren weitsichtiger Planung. Verändernde Anforderungen an den Betrieb werden auch immer wieder bauliche anpassungen mit sich ziehen. Aus diesem Grund sollen künftige Anpassungen und Veränderungen der Werkhalle ohne Eingriffe in die Tragstruktur möglich sein. Um dies zu ermöglichen wurde nach einem System gesucht, das sowohl die Werkhalle als auch den Bürotrakt stützenfrei überspannt. Auf diese Weise kann das heutige Projekt wie geplant realisiert und in Zukunft Räume flexibel vergrössert, zusammengelegt oder verschoben werden. Über die nächste 50 Jahre betrachtet ist dies sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch das nachhaltigste Konzept.
Das Gebäudekonzept soll sich nicht nur in der Konstruktion sondern auch im äusseren Ausdruck des Bauwerks wiederspiegeln. Der Werkhof ist ein Funktionsbau und die funktionalen Elemente sollen auch sichtbar in Erscheinung treten. So ist der Schutzbereich aus Beton von aussen ablesbar und weist funktionsbedingt unterschiedliche Höhen auf. Mit den unterschiedlichen Absätzen von der Gebäudehohen Brandwand bis zum nordost seitlichen Sockel werden alle Fassaden harmonisch proportioniert. Die über dem Schutzbereich liegende Fassade wird mit selbsttragenden Leichtbau Elementen erstellt. Die Elemente werden vorgängig im Werk erstellt und anschliessend auf der Baustelle versetzt.