Wettbewerb Mehrzweckanlage Oberhofen

Aufgrund des Charakters, der Geschichte und der Tradition in der Gemeinde wird ein Abbruch des bestehenden Turnhallengebäudes ausgeschlossen. Eine sinnvolle Umnutzung mit einem zusätzlichen Gebäude erscheint als bestmögliche Lösung. Dabei wird das neue Turnhallengebäude bewusst orthogonal zum bestehenden Sekundarschulhaus platziert. Mit der gewählten Setzung geht zwar ein kleiner Teil der Spielwiese verloren, im Gegenzug eröffnen sich jedoch ideale Möglichkeiten zur heutigen Aussenraumgestaltung und zur Planung eines weiteren Neubaus in einem Zukunftsszenario. Der Aussenraum zwischen den Schulgebäuden und der neuen Turnhalle wird gefasst und zwischen der ehemaligen und der neuen Turnhalle entsteht eine begrünte Aussenfläche. Auf diese Weise funktioniert die Konstellation sowohl heute, wie auch mit einem allfälligen künftigen Baukörper am Standort des neuen Allwetterplatzes. Sollte die Doppelturnhalle in Zukunft an ihre Kapazitätsgrenze stossen, ist mit der gewählten Konzeption ebenfalls eine Erweiterung auf eine Dreifachturnhalle möglich.

Der Neubau soll einen respektvollen Umgang mit dem umliegenden Bestand pflegen. Um das sichtbare Gebäudevolumen der Doppelturnhalle zu reduzieren ist diese mit halber Höhe in der Erde versenkt. Ganz nach dem Motto der Weitsicht bleibt so der Blick von der Spielwiese zur ehemaligen Turnhalle bestehen. Diesem Motto folgt auch der Entwurf des Erdgeschosses. Das Gebäude öffnet sich zu den grünen Aussenflächen und schafft geschlossene Fassadenteile gegenüber bestehenden Bauten. Die grosszügigen Öffnungen ermöglichen eine Weitsicht durch das gesamte Turnhallengebäude. Mit dem flach geneigten Steildach und den entsprechenden Dachvorsprüngen orientiert sich der Neubau an den ersten Bauwerken des Perimeters von Brenner und Truniger. Durch die gewählte Konstruktionsart, die Gebäudeöffnungen sowie den neu aufgefassten Vordachbereichen entsteht eine heutige Interpretation der damaligen Gebäude Erscheinung.

Die ehemalige Turnhalle wird zum kulturellen Sozialraum umfunktioniert. Dabei soll das Herzstück, der grosse Saal mit der südlichen Verglasung die Spielgruppen und den Schülerhort beherbergen. Durch den Einbau von verschiebbaren Element- sowie Leichtbauwänden soll eine grösstmögliche Flexibilität der zukünftigen Nutzung erreicht werden. Mit dem Einbau von neuen Oblichtern und der Vergrösserung der Garderobenfenster wird nur minim in die äussere Erscheinung des Gebäudes eingegriffen. Eine äussere Sanierung der Fassade mit einer zusätzlichen Wärmedämmschicht ist ebenfalls möglich, da das Turnhallengebäude nicht wie das angrenzende Schulhaus über aufwändige Fenstereinfassungen und Vordachbereiche verfügt. Die neue Konzeption berücksichtigt ebenfalls die IV-gerechte Nutzung der Anlage. Mit dem gewählten Liftstandort können sämtliche Geschosse und Halbgeschosse erreicht und im und um das Gebäude komplett auf Rampen verzichtet werden.